Nach meiner Ruhewoche ging es Sonntags weiter mit einem Einstündigen Lauf. Das Wetter war zwar an diesem Sonntag nicht besonders gut, aber es war eben auch Anfang Dezember. Also was solls, jammern gilt nicht. Ich beschloss, um dem ganzen wenigstens eine Belohnung am Ende zu setzen, in Schutterwald laufen zu gehen, so dass ich am Ende des Trainings schön in die Sauna gehen konnte. An diesem Sonntag sollte ich von der einen Stunde am Anfang und Ende je 15Minuten locker laufen und dazwischen einen 6 min/km-Schnitt. Und obwohl dies früher mein normales Tempo war, fiel mir das enorm schwer. Ich hielt durch, dennoch war die Freude groß, als ich das Tempo wieder drosseln durfte. Zu meiner eigenen Verwunderung lag mein „lockeres“ Tempo, das ich mir danach aussuchen durfte, auch nur wesentlich unter diesem Schnitt. Sollte dies ein Erfolg sein?!?!
Garmin nennt mich unproduktiv
In der kommenden Woche hatte ich nur noch 3 Mal Zeit Laufen zu gehen, aber immerhin abolvierte ich diese Trainingseinheiten brav nach Plan. So dachte ich dies zumindest. Aber als ich einen Blick auf die Funktion „Trainingszustand“ meiner Garmin-Uhr warf, war die aufkeimende Motivation sehr schnell wieder dahin. Stand da doch tatsächlich: unproduktiv!!! Unproduktiv? Wie bitte? Ich bewege mich zur Zeit gefühlt mehr als lange Zeit davor und bin stolz darauf und dann sagt mir diese gefühllose Uhr, ich bin unproduktiv, nachdem sie mich am Sonntag noch gelobt hatte, dass ich „in Topform“ bin. Mein Ehrgeiz war geweckt. Das erklärte Ziel: Nicht mehr unproduktiv sein.
Woche 2 des 2. Blocks fing ich wieder gleich Montags mit Laufen an, um mir gegen Ende der Woche nicht so viel Druck zu machen. Wie ihr sehen könnt, ich arbeite mit allen Tricks. Leider fand mich meine Uhr auch danach noch unproduktiv und änderte ihre Meinung erst wieder am Mittwoch, nachdem ich seit langem Mal wieder 30Minuten Bauchworkout, 60 Minuten BodyPump und 75 Minuten Yoga gemacht hatte. Jetzt war ich offiziell rehabilitiert und mein Status hatte sich auf „Formerhalt“ geändert. Immerhin was. Da am kommenden Montag meine Leistungsdiagnostik auf dem Programm stand, gab es am Sonntag auch nur einen kurzen Lauf von 30 Minuten mit 3x5Min Vorbelastung.
3. Woche 2. Block
Gleich zu Beginn dieser Woche hatte ich einen Termin zur Leistungsdiagnostik. Nach fast 2 Monaten moderatem Training war es Zeit, herauszufinden, ob ich in dieser Zeit zum einen schon etwas erreicht habe und zum anderen auch die Trainingsbereiche neu zu definieren. Während Jörg (ich schiebe es mal aufs Y-Chromosom) wild entschlossen war, dass ich eine bestimmte Stufe unbedingt zumindest noch anlaufen müsse, ging ich die Sache recht entspannt an. Der Test startete mit 6km/h. Spazierengehen, wunderbar :). Jede Stufe musste ich für 3 Minuten durchhalten, danach Blut am Ohr abnehmen und dann die nächste Stufe mit jeweils 1,5km/h mehr. Bereits nach der 10km/h Stufe fiel mir insbesondere das abrupte Anhalten schwer, da ich noch dazu in einer Art Schaukel hing, die mich auffangen sollte, falls ich vom Laufband falle. Diese Sicherheitsvorrichtung führte aber auch dazu, dass ich ständig total aufrecht stehen musste, auch während der kurzen Pausen, in denen mir Blut abgenommen wurde. Nun gut, ein Athlet jammert nicht, also Augen zu und durch. Und ich glaub ich hab es ganz gut gemacht. Ich bin die 13,5km/h komplett durchgerannt, war dann aber echt fertig und überzeugt, dass der Test für mich zu Ende ist. Jörg hätte es gern gesehen, wenn ich die 15 km/h zumindest noch angelaufen wäre, aber ich hatte das Gefühl, gleich zu kollabieren. Trotzdem war ich sehr zufrieden, dass ich in der kurzen Zeit schon die Werte, die ich kurz später sehen konnte, erreicht habe.
Jetzt konnte Weihnachten kommen. Die Woche davor hatte ich etwas wenig Zeit fürs Training, aber die Motivation war dementsprechend hoch, über die Feiertage und den darauffolgenden Urlaub wieder mehr zu tun. Und vom Gefühl her hab ich schon riesige Fortschritte gemacht.